Mittwoch, November 30, 2005

neoliberale horror-show: INSM

die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) ist als 100-millionen euro schweres propaganda-instrument des arbeitgeberverbandes "Gesamtmetall" ja schon seit längerem ein ekelhaftes beispiel für intelektuell-grausamen sozialdarwinismus. scheinbar gibt es jetzt aber endlich erste gegenbewegungen, wie (zur abwechslung einmal) in einem sehr interessanten telepolis-artikel berichtet wird.

besonders interessant fand ich dabei aber einen hinweis auf eine besonders heftige form der propaganda im schlimmsten wortsinn, von der ich bislang noch nichts mitbekommen hatte: schleichwerbung durch kauf von drehbüchern für seifenopern. die homepage lobbycontrol.de berichtet denn auch folgendes:

"Der Schleichwerbe-Skandal rund um die ARD wird politischer: der Evangelische Pressedienst [berichtet], dass in der ARD-Serie 'Marienhof' vor allem Interessenverbände schleichwerben ließen. Das geht aus einem Prüfbericht des ARD hervor. Danach liess unter anderem die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) im Jahr 2002 für 58 670 Euro das Thema 'Neue soziale Marktwirtschaft' platzieren. Inhaltlich sei es dabei um 'Wirtschaft, schlanker Staat, Steuern etc.' gegangen."

meiner meinung nach erreicht diese form der indoktrinierung schon orwell'sche dimensionen. vielleicht war auch aber bislang einfach (immer noch) viel zu naiv...

Montag, November 21, 2005

zwei links, ein thema

es gibt viele gründe, warum mich religion ziemlich nervt. zum beispiel lässt gerade kardinal Schönborn wiedermal den kreationisten heraushängen.

wenigstens liefert passend dazu ein aktueller artikel im telepolis eine wissenschaftliche grundlage für meine religionsfeindlichkeit.

Sonntag, November 13, 2005

Dobuschido

link zu spiegel vs. linz:

DOBUSCHIDO

Montag, November 07, 2005

schon wieder: "Der Spiegel", diesmal über Linz

"Der Spiegel" informiert über meine heimatstadt LINZ anlässlich des Bushido-prozesses in eben derselben.

zum hintergrund: der deutsche möchtegern-gangsta-rapper Bushido war in eine schlägerei vor einer linzer disco verwickelt, war dann 15 tage in Linz in u-haft und schlachtet diesen vorfall nun nach allen regeln der selbstvermarktungs-kunst aus. soweit, so langweilig. umso spannender dafür, was "Der Spiegel" in seinem bericht in der akteullen ausgabe 44/05 auf seite 197 über Linz recherchiert hat. wortwörtlich schreibt Spiegel-reporter Wolfgang Höbel dort:

"Eigentlich geht man nicht nach Linz in die Disco. Eigentlich geht man überhaupt nicht nach Linz. Linz ist der Arsch der Welt: Chemie, Langeweile, Drogen. Womit man wiederum natürlich nach Linz muss, wenn man im Rap-Geschäft ist, also in die Ghetto-Stadt Österreichs, das Härteste, was Österreich zu bieten hat."

diese beschreibung liefert zwar einige erklärungen (z.B. für meine gelegentlichen wutausbrüche, schließlich heißt es doch: "du kannst einen mann aus dem ghetto holen, aber niemals das ghetto aus einem mann!"), gleichzeitig wirft es aber auch eine ganze menge an fragen auf: wenn Linz "der Arsch der Welt" ist, was ist dann zb. "Lungitz"? wenn Linz die "Ghetto-Stadt Österreichs" ist, was ist dann z.B. Wien-Simmering? wenn Linz "das Härteste (ist), was Österreich zu bieten hat", wie "hart" ist dann österreich auf einer skala von 0 bis Bushido? vielleicht weiß ja jemand die antwort auf diese fragen...

Dienstag, November 01, 2005

zitat zu münteferings rücktritt

Rüdiger Suchsland bringt es in telepolis auf den punkt:

"Einmal mehr erweist sich die deutsche Linke als die dümmste Linke der Welt, die SPD als machtvergessen und im schlimmsten Sinne gesinnungsethisch: Inhalte werden zwar zur Disposition gestellt, aber ohne sich dafür etwas einzuhandeln, starke Personen opfern sich selbst auf dem Altar fragwürdiger vormoderner Werte wie 'Ehre' und 'Konsequenz', eine Strategie ist nicht erkennbar und taktische Positionen werden ohne äußeren Zwang preisgegeben."

im übrigen bin ich der meinung, dass es trotz allem gut für die SPD ist, dass mit Münteferings rücktritt endgültig das ende der "Schröder-clique" eingeleitet ist. natürlich kann niemand garantieren, dass das, was nachkommt, besser ist, aber das kann man nie. Schröder, Müntefering & co hatten ihre chance und sie haben sie vergeigt. dass sie sich jetzt nicht auch noch in ruhe eine ihnen genehme nachfolge "aufbauen" können, ist dementsprechend nur gut. und auch wenn ein als "rechts" bezeichneter Platzeck neuer SPD-chef wird, so ist er nicht wirklich einem flügel oder einer clique zuzurechnen, dazu ist er einfach zu kurz dabei. außerdem wird sich jede/r neue vorsitzende mit Nahles arrangieren müssen.