Dienstag, Juli 19, 2011

thoughts on Google+

Google+ is currently issue #1 in blogs, on facebook and twitter and, of course, on Google+, as well. as a consequence i have read an awful lot about it. here are my, hopefully not too redundant, two cents.
  1. "Circles" in Google+ are inspired by (aka copied from) the "aspects" feature of the open source social network diaspora. i really wonder why so few bloggers are bringing that up. to me, this is another example of why small upstart companies are so important for innovation; even if they fail (as diaspora is more and more likely to do), their best features often survive.
  2. the "Incoming" stream delivers messages of all those people that want to share with you but are not included in your circles (probably because you don't know them or don't consider their posts worth reading on a regular basis). this feature is underestimated in its potential for serendipity in the sense of coincidences that inspire innovation and creativity (see also Steve Johnson's book "Where Good Ideas Come From").
  3. the more the internet happens in social networks, the more important these become for providing most basic internet services such as search. having access to (real-time) social network data is therefore of utmost importance for the future also of the Google search engine - at least as long as facebook does not allow indexing by third parties. the question remains, however, whether this development makes competition in the market for search engines even more difficult in the future.
(you can find me at Google+)

Samstag, Juli 09, 2011

Aus Politik und Zeitgeschichte zum Thema "Gemeingüter"


der wochenzeitung "Das Parlament" (druckauflage ca. 60.000 Stück) liegt regelmäßig ein von der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gestaltetes themenheft "Aus Politik und Zeitgeschichte" (APuZ) bei. die aktuelle ausgabe widmet sich dem thema "Gemeingüter" und ist zur gänze online zugänglich.

wie es sich für eine der neutralität verpflichtete einrichtung wie die bpb gehört, wird bei der zusammenstellung solcher hefte auch auf ausgewogenheit geachtet. so finden sich neben einem beitrag von commonsbloggerin und aktivistin Silke Helfrich ("Was sind Gemeingüter?", gemeinsam mit Felix Stein) auch eher commons-kritische beiträge wie jener des chefredakteurs der Wirtschaftswoche Roland Tichy ("Vom eigenen Garten zur weltweiten Ressourcenverteilung", gemeinsam mit Ulrike Guérot).

diese beiträge im vergleich zu lesen ist aufschlussreich. beide starten mit Hardins bekanntem bild von der "tragödie der allmende". und beide sind sich völlig darin einig, dass der grund für die tragödie das fehlen von regulierung ist:
Hardin beschrieb daher die "Tragik eines Niemandslands" und nicht die "Tragik der Allmende". [...] Dabei liegt gerade hier ein entscheidender Schlüssel zur Abgrenzung und zum Verständnis des Konzepts der Commons. Sie sind kein Niemandsland! (Helfrich/Stein)
Die entscheidende Schlussfolgerung aus der Allmendediskussion lautet, dass es immer dann zu einer "Überweidung", zu einer übermäßigen Ressourcennutzung und damit zu Umweltzerstörung kommen wird, wenn Güter von jedermann beliebig, unbegrenzt und unkontrollierbar nutzbar sind. (Tichy/Guérot)
insbesondere zweitere widerlegen deshalb einen strohmann, wenn sie behaupten, "die aktuelle Gemeingutdiskussion [ist] streckenweise einfach rückwärtsgewandt, wenn etwa ein selbstverständliches Recht auf Luft und Wasser postuliert wird, ohne zu sehen, dass die massive Nutzung durch Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft diese knappen Ressourcen unwiderruflich zerstört." ich weiß nicht, welche "aktuelle Gemeingutdiskussion" Tichy und Guérot hier meinen; entsprechende quellen zitieren sie leider nicht.

ach ja, den abschluss des heftes bildet ein beitrag von Sigrid Quack und mir mit dem Titel "Auf dem Weg zu einer Wissensallmende?".