meine persönliche wahrnehmung, dass sich in den letzten jahren nicht nur die journalistische qualität des deutschen nachrichtenmagazins "Der Spiegel" stark verschlechtert, sondern sich auch dessen politische ausrichtung fundamental nach rechts verschoben hat (aktuelles beispiel: die serie über die "goldenen 50er jahre", deren einzige botschaft zu sein scheint, wie durch 48-stunden woche, gewerkschaftlichen lohnverzicht und christlich-konservative werte das deutsche wirtschaftswunder möglich geworden sei), wurde nun von unerwarteter seite eindrucksvoll bestätigt: Andreas Unterberger, größter fan der schwarz-blauen wende und inkarnation eines neoliberalen treppenwitzes - als radikaler verfechter von Schüssels motto "mehr privat, weniger staat" fand er nach seiner "freisetzung" bei der "Presse" zuflucht als chefredakteur des im öffentlichen eigentum stehenden republiks-blattes "Wiener Zeitung" - berichtete in der rubrik "Was ich lese..." im monatsmagazin "Datum" von großer "Lesefreude" bei folgenden druckwerken:
"bei dem in Schärfe und und Weisheit seiner Analyse unübertreffbaren britischen Economist (soweit, so erwartbar, Anm.), bei dem in den letzten Jahren dramatisch verbesserten Spiegel und bei der sensationellsten Neugründung des Medienmakts, bei Cicero."
fazit: "Der Spiegel" hat sich in den letzten jahren tatsächlich vom links-liberalen "Sturmgeschütz der Demokratie" (eigenbeschreibung des verstorbenen gründers und herausgebers Rudolf Augstein) zur rechts-konservativen lieblungslektüre eines Andreas Unterberger entwickelt...
Montag, Dezember 26, 2005
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