diesmal: "Kritischer Rationalismus und Sozialdemokratie" sowie der gleichlautende, zweite band mit dem untertitel "Diskussion und Kritik", beide herausgegeben von Georg Lührs, Thilo Sarrazin, Frithjof Spreer und Manfred Tietzel in den jahren 1975 und 1976.
die beiden bände sind sammlungen von aufsätzen die sich mit dem titelgebenden thema auseinandersetzen. dem anspruch des kritischen rationalismus entsprechend finden sich im zweiten band vor allem kritische beiträge, die aber den ersten band nur wertvoller machen. abseits des hochinteressanten versuchs der anwendung philosophisch-erkenntnistheoretischer theorien auf politische theorie & praxis durch nahmhafte autoren (von Hans Albert über Karl Popper bis hin zu Gerhard Weisser) ist es vor allem die (inzwischen) historische dimension der werke, die sie spannend und aufschlussreich machen.
denn beiträge über die erkenntnistheoretische verortung des Godesberger parteiprogramms der SPD und dessen entstehung verdeutlichen dem/der leser/in die intellektuelle tiefe und schärfe der politischen auseinandersetzung in 60er und 70er jahren des vorigen jahrhunderts. und die ist wiederum nicht nur beeindruckend, sie ist auch geneigt angst zu machen, angesichts der trivial-platten politischen sprechblasen-auseinandersetzungen der gegenwart. da wundert es immer weniger, warum selbst weite teile der SPD noch den haarsträubendsten neoliberalen mythen auf den leim gehen...
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